WIND RIVER
Film-Nr.: 16124
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Genre: Thriller
Genre: Mystery
Genre: Crime
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WIND RIVER

WIND RIVER (Originaltitel)

USA, Kanada, Grossbritannien - 2017

DVD - Code 2 - PAL

Regie: Taylor Sheridan
Darsteller: Elisabeth Olsen, Jeremy Renner, Julia Jones, Teo Briones, Graham Greene, Apesanahkwat
Drehbuch: Taylor Sheridan

Sprache: Englisch, Deutsch
Untertitel: Deutsch
Laufzeit: 103 Min.
Bildformat: anamorph, 2.40:1
Tonformat: Dolby Digital 5.1
Features: Interviews; Featurette

Kalte Natur, unbarmherzige Menschen. Wie schon bei seinen vorherigen Filmen, die er schrieb, lässt uns Taylor Sheridan an Orte teilhaben, die einerseits fremdartig-verloren wirken und anderseits mit Menschen bevölkert sind, die zu den Randgruppen der amerikanischen Gesellschaft gehören. Die Kriminalgeschichte ist dabei NICHT der Kern, sondern die sensible Annäherung an die Native Americans, die unter rauen Winterbedingungen, in ihrem Reservat und von der Außenwelt vergessen, leben. Mit tiefen Respekt näher sich der Film dieser Umgebung und diesen Menschen an. Offenbart mit dem gezeigten Verbrechen symbolisch die Vergewaltigung (die Ausbeutung) der amerikanischen Ureinwohner von den US-Amerikanern.
Zwischen Trauer, Kraft und Lebendigkeit ist „Wind River“ ein nach innen gekehrter Neo-Western, mit all seiner machoiden Männlichkeit, die dem Genre immanent ist. Leider hat der Film immer wieder den Hang dazu Gezeigtes noch mal dem Zuschauer zu predigen, wohlmeinend in ein über-offensichtliches Melodram zu packen, wo das Schweigen, nur der Blick auf die Gesichter, bereits genug erzählen würde. Und manch abgehackte Regie-Entscheidungen, mit ihren tonalen Unebenheiten, offenbaren, dass hier ein Debütant am Werke ist.
Der letzte Akt, der mit grimmiger Gewalt dem Zuschauer frontal in die Fresse haut, sich in Tarantino- und Peckinpah-Gebiete wagt, hat allerdings einen kräftigen Flow und ist mutig in seiner unvermittelten Auflösung seines Kriminalfalls. In Bezug auf Aufbau von Spannung und Geheimnis ist „Wind River“ allerdings das schwächste Drehbuch von Sheridans Frontier-Trilogie. Und offenbart wieder einmal, das er Frauenfiguren in einer Männerdomäne nicht schreiben kann, denn diese emanzipieren sich nie aus ihrer Opferrolle. Aber die Psychologie von Außenseitern und das verschneite Setting dazu kann "Wind River" abweisend-schön einfangen. (Oliver Pompejus)