GLASS
Film-Nr.: 16528
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Genre: Thriller
Genre: Fantasy
Genre: Mystery
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GLASS

GLASS (Originaltitel)

USA - 2019

DVD - Code 2 - PAL

Regie: M. Night Shyamalan
Darsteller: Samuel L. Jackson, Bruce Willis, James McAvoy, Anya Taylor-Joy, Sarah Paulson, Spencer Treat Clark
Drehbuch: M. Night Shyamalan

Sprache: Englisch, Deutsch, Italienisch, Ungarisch
Untertitel: Deutsch, Italienisch, Englisch für Hörgeschädigte, Ungarisch, Polnisch
Laufzeit: 124 Min.
Bildformat: anamorph, 2.39:1
Tonformat: Dolby Digital 5.1

2000 erschienen sowohl X-MEN, der den Grundstein für den Superheldenboom legte, als auch M. Night Shyamalans UNBREAKABLE, ein stilles Superheldendrama ohne Comicvorlage. 2016, der Comicverfilmungshype war inzwischen in vollem Gange, baute Shyamalan am Ende seines Psychothrillers SPLIT eine Querverbindung zu UNBREAKABLE ein. Nun also GLASS, das Sequel zu beiden Filmen: Zu Beginn treffen der unzerbrechliche Held David Dunn (Bruce Willis) und Kevin Wendell Crumb (James McAvoy), der Mörder mit den 24 Persönlichkeiten, erstmals aufeinander, doch das Treffen von Superheld und Superschurke wird von einer Spezialeinheit unterbrochen. Beide kommen in eine psychiatrische Anstalt, in der bereits Dunns Nemesis und Erschaffer, der Comicfan Elijah Price (Samuel L. Jackson) alias Mr. Glass, einsitzt. Die Psychiaterin Dr. Ellie Staple (Sarah Paulson) will allen dreien klarmachen, dass sie sich ihre speziellen Rollen und Fähigkeiten nur einbilden.
Gibt es geerdete Superhelden und -schurken oder sind alle drei nur bekloppt? Das ist die reizvolle Leitfrage von GLASS, auch wenn man die Antwort schon irgendwie absehen kann. Jedoch versucht sich M. Night Shyamalan an einer ebenso ambitionierten wie interessanten Psychologisierung des Superheldenfilms, die leider etwas daran krankt, dass diverse Charaktere alle paar Minuten den Plot erklären müssen und der Film sechs Hauptfiguren versucht zu balancieren (neben den drei Patienten und ihrer Ärztin sind dies Davids Sohn Joseph (Spencer Treat Clark) und Kevins entkommenes Opfer Casey (Anya Taylor-Joy)). Shyamalan-typisch gibt es auch einige Twists, die am besten funktionieren, wenn es um die Mikroebene des Hauptfigurenkosmos geht, aber weniger, wenn das Ganze auf eine globale Makroebene gehoben wird. So hinterlässt GLASS zwiespältige Gefühle: Einerseits ein frisches Superheldenprojekt mit vielen gelungenen Ansätzen, andrerseits aber nicht immer optimal umgesetzt. Aber vielleicht gerade wegen seiner Ecken und Kanten durchaus sehens- und diskussionswert. (Nils Bothmann)