IRRATIONAL MAN
Film-Nr.: 15287
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Genre: Drama
Genre: Mystery
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IRRATIONAL MAN

IRRATIONAL MAN (Originaltitel)

USA - 2015

DVD - Code 2 - PAL

Regie: Woody Allen
Darsteller: Joaquin Phoenix, Emma Stone, Parker Posey, Jamie Blackley, Joe Stapleton, Nancy Carroll
Drehbuch: Woody Allen

Sprache: Englisch, Deutsch, Italienisch
Untertitel: Deutsch, Englisch, Italienisch
Laufzeit: 91 Min.
Bildformat: anamorph, 2.40:1
Tonformat: Dolby Digital 5.1
Features: Fiompremiere Los Angeles, Fotogalerie

Sinnsuchender Philosophieprofessor in lockerer Liaison mit zwei Frauen, deren eine, man braucht's nicht zu erwähnen, bedeutend jünger als er selbst ist - man möchte meinen, das Blatt, auf dem Allen irgendwann in den Siebzigern die Grundformel für künftige Drehbücher notiert hat, braucht gar nicht groß abgestaubt zu werden, weil es in ständiger Benutzung ist. Macht aber gar nichts, denn selbst als Routinier im Komödienfach, als den man Allen mittlerweile wohl bezeichnen muß, schüttelt er immer noch so locker-leichte Filmbiscuits aus dem Ärmel, daß der Nachwuchs - und das sind rein altersmäßig ja fast alle unter 70 - sich gehörig abstrampeln muß, um vergleichbar elegante Nichtigkeiten in die Kinos zu bringen. Ein wie immer handverlesenes Schauspielerensemble hilft dabei natürlich sehr: Joaquin Phoenix ist herrlich als lebensmüde-abgehalfterter Dozent von einigem Renommé, der seinen Studenten leider nicht mehr wirklich viel zu sagen hat und dessen tiefe Langeweile auch aufs Liebesleben verheerend durchschlägt; bis? ja bis ein Mord ein Weckruf für alle seine Lebensgeister ist! Was so schön sein könnte - eine Studentin, die schon länger für ihn schwärmt (Emma Stone als stets neu entzückende frische Brise), beginnt eine Beziehung mit ihm -, wird aber auch zur Bedrohung; denn die neue Frau an seiner Seite ahnt, daß unerwartet gute Laune nicht immer auch Gutes verheißen muß?
Man ist versucht an MATCH POINT zu denken, aber THE IRRATIONAL MAN geht über den eigentlich ziemlich makabren Drehbuchkniff sehr unbeschwert hinweg und müht sich im Unterschied zum großartigen Thriller von 2005 keineswegs um bitterböse Gesellschaftskritik, ist andrerseits aber auch nicht so kalorienarm wie die Europa-Erkundungen des Meisters von Barcelona bis Rom. - Schauspielerische Lichtblicke allüberall, sommerlich-laue Atmosphäre, der geübte Griff zur passenden Musik: Was braucht's mehr für einen netten Abend? (Stefan Nottelmann)