MEIN LIEBSTER FEIND

Deutschland - 1999

VHS - PAL

Klaus Kinski und Werner Herzog verband eine der intensivsten Hasslieben der gesamten Filmgeschichte. Der jähzornige Egomane und der selbstbeherrschte Egomane prallten wie zwei kritische Massen in fünf Spielfilmarbeiten aufeinander. Herzogs filmischer Nachruf auf den 1991 frühzeitig verstorbenen Ausnahmeschauspieler könnte man leicht mangelnde Selbstkritik vorwerfen. Eher im verborgenen wird Herzogs eigener Wahnsinn deutlich, wenn er etwa völlig beiläufig erzählt, wie er einen Brandanschlag auf Kinskis Haus unternahm, der nur durch das Bellen eines Wachhundes abgewendet wurde. Der Film räumt einerseits mit vielzitierten aber falschen Legenden auf, wie er andererseits neue schafft. Er entwirft ein beinahe diffiziles Bild einer einmaligen und überaus fruchtbaren Beziehung zweier Besessener. Dabei verwendete Herzog sehr viel interessantes und bis dahin ungesehenes Filmmaterial und schuf so zusammen mit Interviews und fortwährendem persönlichen Erzählen aus dem Off einen beinahe intimen, überaus unterhaltsamen und sehr fesselnden Dokumentarfilm.