THE SIBERIAN MAMMOTH

SOY CUBA, O MAMUTE SIBERIANO (Originaltitel)

Brasilien - 2004

DVD - Code 2 - PAL

Das Revolutionsepos SOY CUBA (1964) von Mikhail Kalatozov wurde in den neunziger Jahren wiederentdeckt und mit Unterstützung von Martin Scorsese und Francis Ford Coppola via VHS einem breiterem Publikum zugänglich gemacht. Seitdem gilt es als Klassiker des lateinamerikanischen Kinos. Gegen Ende der Doku von Vicente Ferraz über diesen Film sagt jemand, Kalatozovs idealisierte Revolution gehöre zur Erinnerung an eine nahezu verschollene Vergangenheit. Es gibt das reale Kuba. Es gab das imaginäre Kuba. Die Republik Kuba nach der Revolution Anfang 1959, das war politischer Sehnsuchtsort, Utopia für viele westliche Intellektuelle. 1960 besuchten sie Jean-Paul Sartre und Simone de Beauvoir. Ein Jahr verbrachten dort Ende der Sechziger der Schriftsteller Hans Magnus Enzensberger und der Komponist Hans Werner Henze. Es entstand das Bühnenwerk »La Cubana oder Ein Leben für die Kunst«, basierend auf dem Roman eines kubanischen Autors. Die Doku über die Entstehung von SOY CUBA vergegenwärtigt diese verschollene Vergangenheit, vergegenwärtigt die kommunistische Revolution, die wenigen Jahre eines von der Mehrheitsbevölkerung getragenen Aufbruchs, zeigt den Charme von Havanna und Kubas landschaftliche Schönheit, nicht zu vergessen die Musik. Erinnert sei an BUENA VISTA SOCIAL CLUB (1999) von Wim Wenders. Gespräche mit damals 1964 am Dreh Beteiligten, Besuche der Drehorte, Einblicke in die Zusammenarbeit von kubanischen und sowjetischen Filmemachern sind hochspannend filmgeschichtliche Vertiefung. Nicht nur gemessen an der Bedeutsamkeit des Epos SOY CUBA geht dieses Making-Off weit über andere hinaus. Daher: Nach oder vor SOY CUBA unbedingt anschauen! (RD)