Sprache: Deutsch, Philippinisch Untertitel: Deutsch, Englisch Laufzeit: 88 Min. Bildformat: 1.85:1, anamorph Tonformat: Dolby Digital 5.1 Features: Deleted Scenes
Content Moderator lautet die eigentliche Berufsbezeichnung der Cleaners: Sie sitzen in Büros auf den Philippinen, klicken sich am Tag durch etwa 25.000, teils verstörende Bilder und entscheiden, welche Inhalte auf Google, Facebook, Twitter, Youtube usw. gelöscht werden müssen. Sie sind das Symptom einer nur scheinbaren Offenheit des Internets.
„The Cleaners“ folgt den Content Moderatoren, findet Bilder für deren Arbeit im Verborgenen: Reenactments ihrer Arbeit im Dunkel einer leeren Büroetage, animierte Visualisierungen virtueller Trends, Talking Heads und symbolträchtige Füllbilder: die Cleaners beim Paintball, die Cleaners im Sexshop, die Cleaners beim Waten durch Müll und beim gebannten Starren auf große Einbahnstraßen.
Der Film nimmt sich Zeit, den Job des Cleaners auf individueller Ebene zu beschreiben: die ihm inhärente fachliche und emotionale Überforderung und deren Folgen. Erst nach und nach schließt sich die Lücke zwischen der politischen und der persönlichen Ebene, die der Film aufmacht. Peu à peu wird, in Interviews mit NGO-Vertretern und Experten, überdeutlich, welch fatale Metapher der Job des Content Moderators ist.
Dies gilt nicht allein für die Entscheidungen im vermeintlich grenzenlosen Raum des Internets: Wenn „The Cleaners“ die subkutane Arbeit an den Ort ihrer Verrichtung rückbindet, eröffnet dies zuletzt eine weitere verstörende Sichtweise. Denn dass diese Arbeit auf den Philippinen verrichtet wird, einem von einem vulgären Social-Media-Star regierten Land, schließt den Kreis verquerer Informationspolitik. (Alexander Scholz)
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