![]() Film-Nr.: 14811 ![]()
Genre: Dokumentarfilme
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Genre: Musik |
JOAN BAEZ - HOW SWEET THE SOUNDAMERICAN MASTERS: JOAN BAEZ - HOW SWEET THE SOUND (Originaltitel)USA - 2009 DVD - Code 0 - PAL Regie: Mary WhartonDarsteller: Joan Baez, Roger McGuinn, Bob Dylan, David Crosby, Steve Earle, Jesse Jackson Drehbuch: Mary Wharton, Mark Spector Sprache: Englisch Untertitel: Deutsch Laufzeit: 90 Min. Bildformat: 16:9 Tonformat: Stereo Tolle Doku aus 2009 (anläßlich der Bühnenpremiere von Baez im Jahre 1959) - in ihrem biographischen Ansatz anscheinend die erste! - über die prominenteste Sangesstimme der Protest- und Bürgerrechtsbewegung in den Sechzigern, von Mary Wharton entlang jener Anliegen entwickelt, die der Sängerin nach eigenem Bekunden von jeher die wichtigsten waren: Politik und Musik. Wenn Baez heute - anders etwa als Bob Dylan, der seine dann sehr stürmisch anspringende Karriere nicht zuletzt ihrer Förderung verdankt und mit dem sie eine innige, wenngleich wohl bald schon einseitige Beziehung verband - für die meisten nur mehr ferne Erinnerung ist, so machen Aufnahmen von damals und aktuelle Äußerungen befreundeter Musiker (Dylan natürlich, aber auch Byrds-Frontman Roger McGuinn und David Crosby oder Steve Earle) schnell klar, welch ungeheure Bedeutung ihr in der von Aufbruchsstimmung getragenen Folk Rock-Szene Anfang der sechziger Jahre zukam - angefangen bei ihrem ungewöhnlich klaren und präzis intonierten Sopran über das seinerzeit noch seltene Fingerpicking auf der Gitarre bis hin zu den immer deutlicher und mutiger geäußerten politischen Positionen gegen Rassismus und Kriegsdienst - ein Engagement, das der mit 84 Minuten erfreulich schlanke, sehr straff erzählte Film über Höhepunkte U.S.-amerikanischer Polit-Geschichte (Marsch auf Washington 1963) und ihren Tiefschlägen (das zwölftägige Dauerbombardement des nordvietnamesischen Hanoi und seiner Umgebung durch B-52-Geschwader) bis hin zu ihrem unter lebensgefährlichen Bedingungen vorgenommenen Besuch des eingekesselten Sarajevo 1993 verfolgt. Die häufigen Interviewpassagen zeigen eine mittlerweile grauhaarige, ansonsten aber bemerkenswert frische und jung gebliebene, gänzlich uneitle Musikerin, die sich in ihrem Kampf für gewaltlose Konfliktlösungen offenbar nie hat verbiegen lassen und bei aller Warmherzigkeit nach wie vor in ihren Äußerungen sehr bestimmt ist. Ein in so manch einem Moment wirklich bewegender Rückblick, der in seiner Erinnerung an ein politisch stets waches und persönlicher Integrität verpflichtetes Leben geradezu wohltuend wirkt und die Folk-Sängerin bei Auftritten in den Nullerjahren und bei frühen Proben zu ihrem dann 2008 herausgekommenen DAY AFTER TOMORROW-Album zeigt, aber auch harlekineske Auftritte während Dylans 'Rolling Thunder Revue' ('75-76) und andere Fundstücke vor allem ihrer frühen Bühnenlaufbahn parat hat? (Stefan Nottelmann) |