SLAVOJ ZIZEK - THE PERVERT'S GUIDE TO IDEOLOGY
Film-Nr.: 14483
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Genre: Dokumentarfilme
Genre: Film
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SLAVOJ ZIZEK - THE PERVERT'S GUIDE TO IDEOLOGY

SLAVOJ ZIZEK - THE PERVERT'S GUIDE TO IDEOLOGY (Originaltitel)

Irland, Grossbritannien - 2012

DVD - Code 2 - PAL

Regie: Sophie Fiennes
Darsteller: Slavoj Zizek,
Drehbuch: Slavoj Zizek

Sprache: Englisch
Untertitel: Englisch für Hörgeschädigte
Laufzeit: 130 Min.
Bildformat: 16:9
Tonformat: Dolby Digital 5.1

Der Slowene Slavoj ?i?ek, schon seit vielen Jahren wohl die prominenteste Figur einer dezidiert marxistischen, aber auch psychoanalytisch informierten Kapitalismuskritik, legt nach THE PERVERT?S GUIDE TO CINEMA erneut Filmbetrachtungen und -analysen ganz eigener Art vor: Filmausschnitte dienen als Illustration seiner Überlegungen zu Wesen und Funktion von Ideologie. Was der stets mit großer Leidenschaft spekulierende Philosoph in locker entwickelten, aber durchaus prägnant formulierten Assoziationen über jene Subtexte ideologischer Apparate zu sagen weiß, die verschwiegen sein müssen, um das sozusagen amtliche Funktionieren der Gesellschaft gewährleisten zu können, ist nicht immer originell, aber häufig eben doch gerade in Kombination mit der Filmauswahl überraschend und nicht selten sehr erhellend (so etwa, wenn die Katastrophen in James Camerons TITANIC und dem sowjetischen WW2-Epos DER FALL VON BERLIN der eigentlich zugrundeliegenden Idee einer zum Mythos gesteigerten romantischen Liebe zuarbeiten oder David Leans BRIEF ENCOUNTER ein perfektes Beispiel dafür abgibt, was der Begriff des 'großen Anderen', vom Psychoanalytiker Jacques Lacan wirkmächtig aufgebracht, bedeuten soll). Eine klare Argumentationslinie, die sich von der ersten bis in die letzte Minute hinein entfalten würde, läßt sich zwar nur schwer ausmachen - allein schon der Einstieg mit Carpenters THEY LIVE ist allerdings sehr gelungen -, gleichwohl gibt es durchaus einen Fluchtpunkt von ?i?eks launig vorgetragen Ausführungen, die auf der Abschaffung jenes 'großen Anderen' bestehen, als welches die gesellschaftliche Macht den Einzelnen (und gerade auch seine Träume) für ihre Zwecke vereinnahmt. Der kurzweilige Streifzug vorzugsweise durch die Gefilde des englischsprachigen Kinos wird (wie schon in THE PERVERT'S GUIDE TO CINEMA) auch dadurch sehr unterhaltsam, ?i?ek - während seines Vortrags hyperaktiv gestikulierend - in den perfekt nachgebildeten Filmsettings jener Werke auftreten zu sehen, die gerade zur Diskussion stehen (THEY LIVE, TAXI DRIVER, FULL METAL JACKET?).
Kopflastig, aber kein bißchen trocken, anregend und unterhaltsam - von mir gibt's eine klare Empfehlung! (Stefan Nottelmann)