AUGE IN AUGE - EINE DEUTSCHE FILMGESCHICHTE
Film-Nr.: 12353
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Genre: Dokumentarfilme
Genre: Film
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AUGE IN AUGE - EINE DEUTSCHE FILMGESCHICHTE

AUGE IN AUGE - EINE DEUTSCHE FILMGESCHICHTE (Originaltitel)

Deutschland - 2008

DVD - Code 2 - PAL

Regie: Michael Althen, Hans Helmut Prinzler
Darsteller: Michael Ballhaus, Doris Dörrie, Andreas Dresen, Dominik Graf, Wolfgang Kohlhaase, Caroline Link, Christian Petzold, Tom Tykwer, Wim Wenders, Hanns Zischler
Drehbuch: Michael Althen, Hans Helmut Prinzler

Sprache: Deutsch
Laufzeit: 106 Min.
Bildformat: 16:9
Tonformat: Dolby Digital 2.0

Mit großer Leidenschaft und Liebe zum Gegenstand gefertigter Streifzug durch das heimische Filmschaffen, subjektiv, kurzweilig und Appetit auf mehr weckend. Althen und Prinzler haben sieben Regisseure (Tykwer, Petzold, Graf, Link, Dresen, Dörrie und Wenders), einen Drehbuchautoren (Kohlhaase), einen Kameramann (Ballhaus) und einen Schauspieler (Zischler) gebeten, jeweils einen ihrer deutschen Filmfavoriten auszuwählen und anhand einiger Lieblingsmomente vorzustellen. Dabei werden neben den erwartbaren Klassikern (Murnaus NOSFERATU, Langs M - EINE STADT SUCHT EINEN MÖRDER) auch einige weniger bekannte Wunderwerke (Käutners UNTER DEN BRÜCKEN, Wolfs SOLO SUNNY) und mitunter regelrecht Obskures (Lemkes ROCKER) ins Zentrum gerückt und durch meist sehr schöne Liebeserklärungen (wieder) erfahrbar gemacht. Es ist schon eine Freude, wie Wenders von Langs Erzähltechniken (und dem Rauchwarenkonsum in M) schwärmt, Graf vom Naturalismus in ROCKER schier aus dem Häuschen ist, und Petzold anhand feiner Kleinigkeiten die Anmut des wohl poetischsten deutschen Films (UNTER DEN BRÜCKEN) einfängt. Zwischen diesen zehn ?Patenschaften? streuen Althen, Prinzler und vor allem wohl Cutter Tobias Streck wunderbare, nach Motiven geordnete Montagesequenzen ein, die mindestens ebenso begeistern. Neben dem großen Gefühl (die Blicke der Männer und Frauen, sowie Küsse natürlich) und etwas historischem Kontext (der deutsche Film der Nazizeit und der DDR) kommt hier auch das Beiläufige (Rauchen und Telefonieren etwa) zu seinem Recht, und man glaubt mitunter kaum, dass all diese schönen Momente wirklich allein deutschen Filmen entstammen sollen. Wo sind sie gewesen, und wieso kennt man so wenige davon? Ein Film, der Lust macht, selbst auf Entdeckungsreise zu gehen und der einen - dank seines einfachen, elegant realisierten Konzepts und Althens angenehmer Erzählerstimme - wie ein Freund an die Hand nimmt und in die richtige Richtung weist. Wer dabei auf den Geschmack gekommen ist, sei außerdem auf Althens Essays und Kritiken (regelmäßig in der ?F.A.Z.? und alle Jubeljahre in der ?Steadycam?) verwiesen, in denen er den wohl besten hiesigen Filmjournalismus betreibt, ebenso wie auf die beiden Essay-Filme (MÜNCHEN - GEHEIMNISSE EINER STADT und DAS WISPERN IM BERG DER DINGE) von ihm und Dominik Graf, die sporadisch nachts im dritten Programm versteckt sind und jede Sekunde Ansehen belohnen.