SING STREET
Film-Nr.: 15480
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Genre: Musikfilme
Genre: Tragikomödie
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SING STREET

SING STREET (Originaltitel)

USA, Irland, Grossbritannien - 2016

DVD - Code 2 - PAL

Regie: John Carney
Darsteller: Ferdia Walsh-Peelo, Kelly Thornton, Marie Doyle Kennedy, Jack Reynor, Aiden Gillen, Ian Kenny
Drehbuch: John Carney

Sprache: Englisch, Deutsch
Untertitel: Deutsch
Laufzeit: 102 Min.
Bildformat: 2.35:1, anamorph
Tonformat: Dolby Digital 5.1
Features: 4 Featurettes; 3 Making-Ofs; 2 Musikvideos; Interviews; Trailer

Es scheint, als könne John Carney von Filmen über Bandgründungen und romantische Verquickungen nicht genug bekommen: binnen einer einzigen Dekade ist SING STREET nach ONCE und CAN A SONG SAVE YOUR LIFE? schon seine dritte Regiearbeit, in der Musik und musikliebende Menschen nicht nur im Mittelpunkt stehen, sondern so ziemlich den einzigen Gegenstand ausmachen. SING STREET wird ihm jedenfalls wenig Anlaß geben, an der einmal gefundenen Formel zu rütteln, denn herausgekommen ist ein äußerst unterhaltsamer Teenie-Streifen, der einem zwar nichts grundlegend Neues offeriert - GOD HELP THE GIRL mit einer im Kern ziemlich ähnlichen Grundkonstellation ist noch keine zwei Jahre alt -, dies aber so gekonnt, charmant und mitreißend macht, daß man gerne darüber hinwegsieht. Es ist auch gar nicht unbedingt die Geschichte selbst, die einen gefangennimmt - der Schüler Conor muß notgedrungen eine Band gründen, weil er einem Mädchen, das ihm ins Auge gefallen ist, ins Blaue hinein einen Auftritt in einem Musikvideo versprochen hat -, sondern die einigermaßen graue Umgebung des Mitt-80er Dublin, die Carney mit Sinn fürs Detail und einer gewissen Lust an der Schäbigkeit zu neuem Leben erweckt: die Farbplatte scheint nur Grau-, Braun- und Blautöne zu kennen, egal ob man aufs Gemäuer, die Straßen oder die Schuluniformen schaut - eine knallrote E-Gitarre wirkt da bereits freakig grell; in der neuen (staatlichen) Schule, die Conor besucht, weil das Geld des Vaters nicht mehr reicht, um den Besuch einer Privatschule zu finanzieren, herrscht ein rauer Umgangston, viele Vergnügungen gibt es nicht. Und sieht man von der routiniert runtergeschriebenen, aber einnehmend gespielten Liebesgeschichte einmal ab, ist die Stärke von SING STREET eben, ganz beiläufig zu zeigen, warum einem in solcher Tristesse nur Popmusik helfen kann; ein 'period piece' zu sein, obwohl es eigentlich nur um ein musikalisches Teenager-Dramolett geht... Die Musik von Genesis bis Spandau Ballet ist stimmig ausgesucht, kehrt aber nicht den Connaisseur heraus, der à la GOOD VIBRATIONS den Zuschauer unbekannte Perlen entdecken läßt? Ansteckend gut gelaunte Unterhaltung ohne Reue.(Stefan Nottelmann)