DIOR UND ICH
Film-Nr.: 15185
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Genre: Dokumentarfilme
Genre: Portrait
Genre: Kunst
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DIOR UND ICH

DIOR AND I (Originaltitel)

Frankreich - 2014

DVD - Code 2 - PAL

Regie: Frédéric Tcheng
Darsteller: Grace Coddington, Marion Cotillard, Isabelle Huppert, Marc Jacobs, Jennifer Lawrence, Pieter Mulier, Sharon Stone
Drehbuch: Frédéric Tcheng

Sprache: Deutsch, Französisch
Untertitel: Deutsch
Laufzeit: 86 Min.
Bildformat: 1.85:1
Tonformat: Dolby Digital 5.1
Features: Interview mit Frédéric Tcheng

Nach dem unrühmlichen Abgang von John Galliano als Designer für das Haus Dior mußte rasch Ersatz gefunden werden, um für die Saison 2012 eine neue Linie vorstellen zu können. Die Wahl fiel - etwas überraschend, wie eine befragte Modekritikerin erklärt - auf den eher für eine minimalistische Ästhetik bekannten Belgier Raf Simmons, der nicht nur seine erste Haute Couture-Kollektion überhaupt entwerfen, seine eigene Formensprache der langen Tradition des Hauses anpassen, sondern auch einem infernalischen Zeitdruck standhalten muß: er soll in acht Wochen schaffen, wofür im Normalfalle sechs oder mehr Monate eingeplant sind?
Einblicke in das Geschehen hinter der Catwalk-Bühne eines derart renommierten Modehauses sind rar, und so ist es durchaus spannend, für Momente die in manchen Fällen Jahrzehnte lang bei Dior angestellten Mitarbeiterinnen bei der Arbeit an den aufwendigen Kleidern zu sehen, sie von dem lang verstorbenen Meister raunen zu hören, der noch immer wie anwesend sei (ein eigener Erzählstrang, wenn man so will, der durch aus dem Off verlesene Passagen aus den Memoiren des berühmten Modeschöpfers verdoppelt wird), den in sich gekehrten, aufs Höchste konzentrierten, schmallippigen Simons zu beobachten, der sich manchesmal im Stich gelassen sieht, weil das Haus mit Blick auf die anspruchsvolle Kundschaft andere Prioritäten setzen muß - ein Film über das letzten Endes doch glorreich gelingende und im Farbenrausch schwelgende Lancieren sündhaft teurer Produkte, aber keiner über die dahinter stehende Ästhetik oder das künstlerische Selbstverständnis des Designers. (In dieser Hinsicht immer wieder lohnenswert der Wenders-Film über Yoji Yamamoto? ) (Stefan Nottelmann)