FINDING VIVIAN MAIER
Film-Nr.: 14826
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Genre: Dokumentarfilme
Genre: Portrait
Genre: Kunst
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FINDING VIVIAN MAIER

FINDING VIVIAN MAIER (Originaltitel)

USA - 2013

DVD - Code 2 - PAL

Regie: John Maloof, Charlie Siskel
Darsteller: John Maloof, Daniel Arnaud, Simon Amédé, Maren Baylaender, Eula Biss, Roger Carlson
Drehbuch: John Maloof, Charlie Siskel

Sprache: Englisch, Deutsch
Untertitel: Deutsch
Laufzeit: 81 Min.
Bildformat: 1.78:1
Tonformat: Dolby Digital 5.1
Features: 8mm-Filmaufnahmen von Vivian Maier, Kinotrailer

Ein Typ aus Chicago kauft Nippes auf Flohmärkten und Auktionen. Und stößt plötzlich auf einen Schatz, wie ihn die Kunstwelt nur erträumen kann. Im Nachlass einer gewissen Vivian Maier finden sich neben tausenden persönlichen Dokumenten und wahllos gesammelten Gegenständen auch unzählige Fotografien, Abzüge, und auch tausende von unentwickelten Filmrollen. Beim oberflächlichen Durchschauen der Bilder bemerkt man sofort, dass man hier das Werk einer großen Fotografin vor sich hat: im Blickfang zumeist Straßenszenen, mit einem unglaublichen Gefühl für Menschen, Situationen, Bildkomposition, Fotografie eben... Der Typ hieß John Maloof und erahnte, was er da vor sich hat. Google kannte Vivian Maier nicht. Kunstinstitutionen lehnten das Werk der unbekannten Amateurfotografin ab. Über das Internet veröffentlichte Maloof seit 2009 einige hundert Fotos und schuf einen mittelgroßen Buzz, in dem er mit den Arbeiten zu diesem Dokumentarfilm begann, um der gänzlich unbekannten Frau hinter diesen erstaunlichen Fotos nachzuspüren... Vivian Maier, 1926 geboren, lebte die meiste Zeit ihres Lebens in Chicago und arbeitete als Kindermädchen. Über Dekaden behütete sie die Kinder zahlreicher Familien, die in diesem Film Auskunft über die Person geben, die nie verheiratet war, keine Kinder und keine Familie hatte, aber immer einen Fotoapparat um ihren Hals. Maier interessierte sich für das Düstere und Obskure und machte auch keinen Halt davor, bei einem Spaziergang mit den ihr anvertrauten Kindern in Elendsviertel zu gehen, um dort Menschen abzulichten. Bei aller gut begründeten Begeisterung lässt der Film dankenswerterweise auch die dunklen Seiten dieser Frau nicht aus, die in ihrer Verschrobenheit für die Kinder und Eltern auch ein äußerst schwerer Umgang war. Und so bleibt FINDING VIVIAN MAIER auch der Vergleich mit der Feel-good-Doku SEARCHING FOR SUGAR MAN, um den unbekannten Pop-Virtuosen Sixto Rodriguez, erspart. Auch, weil im Gegensatz zu ihm niemals eines von Maiers künstlerischen Werken das Licht der Welt erblickte. FINDING VIVIAN MAIER ist ein kleiner, überaus reifer Dokumentarfilm zu einer Geschichte, wie sie wirklich nur das Leben selbst schreiben kann. Der wahrscheinlich faszinierendste Dokumentarfilm dieses Kinojahres. (W.)