GONZO: THE LIFE AND WORK OF DR. HUNTER S. THOMPSON
Film-Nr.: 11800
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Genre: Dokumentarfilme
Genre: Portrait
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GONZO: THE LIFE AND WORK OF DR. HUNTER S. THOMPSON

GONZO: THE LIFE AND WORK OF DR. HUNTER S. THOMPSON (Originaltitel)

USA - 2008

DVD - Code 2 - PAL

Regie: Alex Gibney
Drehbuch: Alex Gibney

Sprache: Englisch
Laufzeit: 118 Min.
Bildformat: 1.78:1
Tonformat: Dolby Digital 2.0, Dolby Digital 5.1
Features: Interview mit Regisseur Alex Gibney, Audiokommentar, Steadman Drawings, Interviews, diverse Featurettes

Astrein durchgezogenes Portrait des wilden Autoren und Lebemannes, der im Herbst seiner Jahre zum Gefangenen jenes Images wurde, das ihn berühmt gemacht hatte. Thompson kam zu Ruhm durch HELL´S ANGELS, für das er mit ebendiesen eine Weile das Land unsicher machte und für das er von ebendiesen reichlich Prügel verpasst bekam. Unsterblich aber wurde er 1971 mit dem immer noch abenteuerlichsten Trip ins Herz des amerikanischen Traums, FEAR AND LOATHING IN LAS VEGAS, das auf einigen ?Rolling Stone?-Artikeln basierte und später von Terry Gilliam meisterhaft verfilmt wurde. Hier gelangte Thompsons berühmter ?Gonzo-Journalismus? (bei dem der Reporter sich zum Zentrum seiner Darstellung macht und wo die Grenzen von Fakt und Fiktion oft kaum noch auszumachen sind) zur vollen Blüte, der erstmals in seinem berühmten Artikel THE KENTUCY DERBY IS DECADENT AND DEPRAVED sein Haupt reckte. Mit Gilliams Hauptdarsteller Johnny Depp als Erzähler konzentriert sich Regisseur Gibney, einer der besten Dokumentarfilmer (ENRON - THE SMARTEST GUYS IN THE ROOM, TAXI TO THE DARK SIDE), auf Thompsons große Jahre (wozu auch noch seine Bewerbung um das Amt des Sheriffs in Aspen und FEAR AND LOATHING `72: ON THE CAMPAIGN TRAIL zählen), spart den Niedergang der letzten Dekaden dabei aber nicht aus und findet selbst dort noch Perlen (wie den 9/11-Eröffnungsessay). Dabei kommen einstige Weggefährten (Ralph Steadman, Jimmy Buffett) ebenso zu Wort wie frühere Gegner (Sonny Barger, Pat Buchanan) und der von Thompson unterstützte Jimmy Carter. Wobei die kritischsten Worte übrigens Thompsons erste Frau, Sondi Wright, findet, die am deutlichsten mitverfolgen konnte, wie er sein Potential langsam verspielte und zunehmend in seiner Raoul Duke-Rolle aufging. Gibney hat für seinen Film sensationelles Originalmaterial ausgegraben, das selbst Thompson-Fans noch neu sein dürfte, und es mit feinen Interviews klug und leidenschaftlich zusammengeschnürt, Geist und Werk von Thompson angemessen würdigend, ohne zu einer Beweihräucherung zu verkommen oder sich auf den Spaß-Aspekt seines Gastspiels auf diesem Planeten zu beschränken. Nur Oscar Acosta bleibt verschollen.