THE SQUARE
Film-Nr.: 16049
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Genre: Komödie
Genre: Satire
Genre: Cannes - Goldene Palme
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THE SQUARE

THE SQUARE (Originaltitel)

Deutschland, Frankreich, Schweden, Dänemark - 2017

DVD - Code 2 - PAL

Regie: Ruben Östlund
Darsteller: Claes Bnag, Elisabeth Moss, Dominic West, Terry Notary, Christopher Læssø, Lise Stephenson Engström
Drehbuch: Ruben Östlund

Sprache: Deutsch, Schwedisch
Untertitel: Deutsch, Deutsch für Hörgeschädigte
Laufzeit: 145 Min.
Bildformat: 1.85:1, anamorph
Tonformat: Dolby Digital 5.1
Features: Making-of; Castings; Audiodeskription; Trailer

Soziales Unbehagen. Auf den ersten Blick ist "The Square" eine Satire auf die moderne Kunstszene, Kommerz und Hype werden verspottet. Der Film ist aber auch ein Sozial-Kommentar auf bildungsbürgerliches Denken und Handeln, das in einem männlichen Ego voller Selbstgefälligkeiten Ausdruck findet. Ruben Östlund amüsiert sich über den Mittelschicht-Wohlstand, der mit seiner blasierten Art über alles eine Meinung hat, ohne eine Meinung haben zu können, weil er in einer hermetisch abgeschlossenen und abgehobenen Luftblase lebt. Wie in einer 150 Minütigen Kunst-Performance nimmt der Zuschauer an zahlreichen Geschichten teil, die mal in ihrer Toxizität fokussiert sind, mal ziellos daneben her laufen. Typisch-narratives Kino wird hier nicht geboten, manch Zurschaustellung wirkt didaktisch gewollt. Im Kern aber funktioniert dieser ausufernde Ansatz den zentralen Protagonisten bei seiner zunehmenden Verzweiflung zu folgen, um (notwendig oder nicht) einer menschlichen Läuterung beizuwohnen. Wann ist Güte angebracht, wann ist Güte Selbstgerechtigkeit, wann ist ein Mensch (Mann) ein Arschloch bzw. ein trieb-gesteuerter Affe, wann macht das Betrachten von Demütigungen eigentlich noch "Spaß", ist das nicht schon eine perfide Form von Nihilismus, was der Film da propagiert? Mal nuanciert, mal grob, mal kritisch, mal verletztend werden unsere (sozialen) Werte hinterfragt, diskutiert, dekonstruiert, unsere Ethik von Gut und Böse relativiert. Das mag in seiner Gesamtheit vielleicht zu unpräzise sein, gern auch mal über das Ziel des "guten Geschmacks" schießen, bohrt aber unangenehm in gesellschaftliche Wunden und privat-politische Themen, über die wir selbst nicht gerne nachdenken, oder wo wir lieber nicht genau hinsehen wollen. (Oliver Pompejus)