PAUL WELLER: INTO TOMORROW
Film-Nr.: 10514
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Genre: Dokumentarfilme
Genre: Konzerte / Videos
Genre: Musik
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PAUL WELLER: INTO TOMORROW

PAUL WELLER: INTO TOMORROW (Originaltitel)

USA - 2006

DVD - Code 0 - PAL

Regie: Stuart Watts
Darsteller: Paul Weller, Steve Brookes, Bruce Foxton, Dee. C.Lee, Steve White, Mick Talbot, Boy George, Noel Gallagher

Sprache: Englisch
Untertitel: Englisch
Laufzeit: 90 Min.
Bildformat: 4:3 Vollbild
Tonformat: Dolby Digital 2.0, Dolby Digital 5.1

Anderthalbstündiges Portrait des eigensinnigen 'Modfathers', der mit The Jam in England so erfolgreich war wie keine andere Gruppe seit den Beatles und dann, auf der Höhe ihres Erfolgs, die Gruppe kurzerhand auflöste, da er sich in seinen kreativen Möglichkeiten eingeschränkt fühlte. Ein Schritt, an dem zumindest einer seiner einstigen Mitstreiter bis heute sichtlich knabbert und den ihm manche Fans bis heute verübeln. Weller aber, von Northern Soul, Discofunk und französischem Beatnik-Chic inspiriert, gründete mit Mick Talbot und einem Pool von 'Ehrengästen' wie der Sängerin Dee C. Lee einfach ein neues Bandprojekt, The Style Council, das zwar nie eine so fanatische Fangemeinde wie The Jam vereinte, musikalisch dafür aber deutlich mehr zu bieten hatte. Statt des zornigen jungen Mannes kultivierte Weller nun die (wie immer tadellos gekleidete) Persona des beschwingten frankophilen Hipsters, der gutgelaunt durch sonnenüberflutete Videos flanierte und auch mal siebenminütige Club Mixes unters Volk brachte. 1985 folgte dann das nun auch politisch äußerst grimmige Magnum Opus OUR FAVOURITE SHOP, das sich zu fröhlichen Melodien die ekelhaften Schattenseiten des Thatcherismus vornahm, was Weller zahlreiche Feinde einbrachte, darunter feine Pinkel wie Miles Copeland, die für Wellers Engagement, etwa bei 'Red Wedge', nur Häme übrig hatten. Seinem Eheglück mit Dee C. Lee folgte dann zudem ein künstlerischer Niedergang mit überproduziertem Synthipop und Technoausflügen, die auch den Rest der Fanbase in die Flucht schlugen. Lustigster Sargnagel ist dabei wohl der MAGICAL MYSTERY TOUR- artige Film JERUSALEM, den alle Beteiligten heute am liebsten vergessen würden. Anfang der Neunziger gelang es Weller schließlich, sich auf kleinen Bühnen mühsam ein neues Publikum zu erspielen und als reifer Singer/Songwriter und Britpop-Übervater an der Seite von Oasis und Blur den Weg auf die Titelseiten zurückzufinden. Reichlich Stoff für ein spannendes Portrait also, und auch wenn Watts damit filmisch nicht viel anzufangen versteht (die Technik 'räumlich animierter' Fotos stammt aus Peraltas RIDING GIANTS), ist der dramatische Bogen dieses bewegten Lebens doch stark genug, um nie Langeweile aufkommen zu lassen. Mit viel rarem Live-Material. (Patrick Bennat)