THE BLACKOUT
Film-Nr.: 30745
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Genre: Action
Genre: Science Fiction
Genre: Thriller
Genre: Neuheiten (ohne Toptitel)
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THE BLACKOUT

AVANPOST (Originaltitel)

Russland - 2019

Blu-ray - Code B - HD 1080p

Regie: Egor Baranov
Darsteller: Aleksey Chadov, Pyotr Fyodorov, Svetlana Ivanovna, Lukerya Ilyashneko, Kseniya Kutepova, Konstantin Lavronenko
Drehbuch: Ilya Kulikov

Sprache: Deutsch, Russisch
Untertitel: Deutsch, Niederländisch
Laufzeit: 153 Min.
Altersfreigabe FSK: ab 16 Jahre
Bildformat: 2.39:1
Tonformat: Dolby Digital 5.1

»From Caligari to Hitler: A Psychological History of the German Film«, so der Originaltitel der Studie von Siegfried Kracauer, erschienen 1947 in den USA. Sie zählt zu den kanonischen Filmtheorien mit der These, eine Analyse der in der Weimarer Republik produzierten Filme könne jene tiefenpsychologischen Dispositionen aufdecken, die den Nationalsozialismus an die Macht gebracht haben. Die These war und ist umstritten, gleichwohl interessant. Nun wurden jene Filme in einer Demokratie gedreht. Im Falle eines autokratischen Staates verhält es sich einfacher, da es naheliegt, dass seine Produktionen propagandistisch unterlegt sind, was nicht zwingend unmittelbar staatliche Intervention bedeutet. THE BLACKOUT ist in vielerlei Hinsicht bemerkenswert. Mit bereits beachtlichem Werkverzeichnis gehört der heute vierunddreißigjährige Regisseur Egor Baranov zu den jungen Talenten in der russischen Branche. Technisch und visuell lässt der dystopische Sci-Fi-Action-Thriller nichts zu wünschen übrig im Vergleich mit Hollywood-Blockbustern. Was wenig überrascht, denn bereits WÄCHTER DER NACHT (2004) und WÄCHTER DES TAGES (2006) war überzeugende Fantasy-Action aus Russland. Die Hauptdarsteller in Baranovs Film agieren professionell bei Gleichgewichtung der Rollen. Und der Plot? Plötzlich fällt auf der ganzen Welt der Strom aus, die Kommunikation, erlöschen die Lichter. Auf der ganzen? Nein! Nicht in der Region Moskau, in Belarus, der Ukraine und Finnland, wie es explizit heißt. Dieses Territorium, das sich so ziemlich mit Putins imperialen Machtanspruch deckt, wird der »Lebenskreis« genannt und gegen Invasoren verteidigt. Aus Straßenschluchten stürmen fremdgelenkte Zivilisten auf die Soldaten zu wie eine außer Rand und Band geratene Demonstration. Unheimliches rottet sich in der Tiefe der Wälder zusammen. Was hinter all dem steckt, wird natürlich nicht verraten. Soviel ist klar: Baranov hat Russlands Last Man Standing inszeniert. Gäbe es nicht den Krieg in der Ukraine mit seiner Vorgeschichte der Krim-Annexion, würde man abwinken und sagen, alles dem Genre geschuldet. So hingegen muss konstatiert werden, dass dieser Film in Verfremdung Narrative der putinischen Propaganda bedient, ob intendiert oder nicht. Und das macht er leider verdammt gut. (RD)