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Django Unchained and the movies before

Quentin Tarantino studiert die diversen B-Movie-Genres mit der Hingabe und Kennerschaft humanistisch gesonnener Goethe-Leser; Grund genug, anläßlich des Kinostarts seines DJANGO UNCHAINED den Italo-Western mit einigen schmutzigen Perlen vorzustellen, die als Inspirationsquelle gedient haben. Das gilt selbstredend für Corbuccis Original, das bereits in RESERVOIR DOGS eine fiese Spur hinterlassen hat (das abgeschnittene Ohr... ) und dessen bleihaltiger Sarg noch in EL MARIACHI von Tarantino-Kumpel Robert Rodriguez fröhlich persifliert wird, aber eben auch für die Flut an Filmen, die das dreckig-schäbige Setting, die Figur des einsamen, in seinen Motiven oft undurchsichtigen Rächers und den zynisch ausgespielten Nihilismus des ersten Django-Streifens und der berühmten 'Dollar'-Trilogie von Sergio Leone übernommen haben; Höhepunkte dieses Western-Subgenres sind sicherlich IL GRANDE SILENZIO des DJANGO-Regisseurs und KEOMA Enzo Castellaris.
Bemerkenswert ist nicht zuletzt der kritische Subtext dieser Filme; bereits in DJANGO brachten rote Masken die Gruppe der marodierenden Südstaatler in augenfällige Nähe zum ultrarassistischen Ku-Klux-Klan mit seinen langen, spitzen Kapuzen, wie man sie wahlweise von spanischen Prozessionen oder aus Asterix-Heften als Haube der Druiden kennt. Insofern ist es nur konsequent, wenn Tarantino einen Sklaven zum Helden seines Filmes stilisiert und damit auch auf die Parallelen von Italo-Western und Blaxploitation-Movies aufmerksam macht (denen er bekanntlich mit seiner Verbeugung vor Pam Grier - siehe JACKIE BROWN - eine schöne Aufwartung gemacht hatte). Meist lässiger und cooler im Tonfall (und oft auch mit deutlich höherem Grinse-Faktor), hat sich in diesen Streifen der Grimm und die allgegenwärtige Gewaltbereitschaft der Corbucci/Leone-Linie erhalten. Klar, daß SHAFT in unserer kleinen Auswahl nicht fehlen darf - nicht umsonst heißt Djangos Frau bei Tarantino Broomhilda von Shaft); aber auch SUPERFLY oder Grier-Klassiker wie COFFY und FOXY BROWN und last, but not least Melvin Van Peebles' Meisterwerk SWEET SWEETBACK'S BAADASSSSS SONG sollte man unbedingt mal gesehen haben - und sei's wegen des duften Soundtracks, der für die siebziger Jahre vergleichbar einschlägig geworden ist wie die orchestralen Epen Ennio Morricones für den Italo-Western der sechziger...
Also: die Bohnensuppe runtergeschlungen, das Trinkglas dreiviertel mit billigem Fusel gefüllt, und schon kann's losgehen: Töte, Amigo!

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