CHARLIE WILSON'S WAR
Film-Nr.: 11213
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Genre: Drama
Genre: Biopic (Portraits)
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CHARLIE WILSON'S WAR

CHARLIE WILSON'S WAR (Originaltitel)

DER KRIEG DES CHARLIE WILSON (Alternativtitel)

USA - 2008

DVD - Code 2 - PAL

Regie: Mike Nichols
Darsteller: Tom Hanks, Julia Roberts, Philip Seymour Hoffman, Amy Adams
Drehbuch: Aaron Sorkin

Sprache: Englisch
Untertitel: Dänisch, Englisch für Hörgeschädigte, Finnisch, Isländisch, Schwedisch, Arabisch, Norwegisch
Laufzeit: 98 Min.
Bildformat: 1.85:1, anamorph
Tonformat: Dolby Digital 5.1
Features: Making Of, Who is Charlie Wilson: Pofil des wirklichen Charlie Wilson incl. Interviews mit Charlie Wilson, Tom Hanks, Aaron Sorkin und Mike Nichols

Historisch weichzeichnendes Polit-Abenteuer, das komödiantischer daherkommt, als es die behandelte Materie vermuten ließe. Weiberheld und Rundum-Hedonist Charlie Wilson (Tom Hanks), eigentlich demokratischer US-Kongreßabgeordneter, beginnt, sich im Afghanistan der frühen Achtziger mehr als nur diplomatisch zu engagieren. Mit Unterstützung einer reichen texanischen Kommunistenfresserin (Julia Roberts) und eines ungehobelten CIA-Raubeins (Philip Seymour Hoffman) verschafft er den Mudschahedin (via Israel und Pakistan) russische Stinger-Raketen, damit diese die sowjetischen Hubschrauber vom Himmel holen und so (ein paar Jahre dauert´s schon) die Besatzungsmacht vertreiben können. Wobei dieses ?Vietnam der Russen? wesentlich zum Ende der UDSSR beitrug - was sich demnach eigentlich good old CharlieWilson auf die Fahnen schreiben könnte. Nur für die Spätfolgen, also den blowback, wie Chalmers Johnson sie nannte, ist er natürlich nicht verantwortlich zu machen, im Gegenteil. Sagt zumindest der Film. Was in gewisser Weise richtig ist, denn ?das afghanische Abenteuer? wird gemeinhin Zbigniev Brzezinski (& CIA-Chef Gates) zugeschrieben, der die Mudschahedin bereits Mitte 1979 aufstachelte und bewaffnete - ein halbes Jahr bevor die afghanische Regierung die Russen darum bat, sie im Kampf gegen die islamischen Extremisten zu unterstützen. Was der Film aber an keiner Stelle erwähnt, da er (wie die Buchvorlage) unpassende Fakten ausspart, Wilson zur heroischen Figur hochstilisiert und ihn sogar am Ende als Warner vor den möglichen Folgen auftreten lässt. Da Aaron Sorkin (THE WEST WING) die Adaption besorgte und Mike Nichols (PRIMARY COLORS) inszenierte, gibt es trotzdem bergeweise geistreiche und unterhaltsame Szenen (allen voran Hoffmans erster Auftritt!) und auch etwas liberale US-Kritik (der vom Produzenten Hanks gegen Ende wohl noch einmal nachträglich die Zähne gezogen wurden) - bloß für bare Münze sollte man die Geschichte dann doch nicht nehmen. Als Unterhaltung jedoch funktioniert der Film spitzenmäßig, seine Stars sind jeden Dollar wert, und Sorkin zeigt nach seiner leider eingestellten SNL-Serie STUDIO 60 ON THE SUNSET STRIP wieder einmal, wie fesselnd kluge Dialoge sein können.