THE WANDERERS
Film-Nr.: 2662
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Genre: Drama
Genre: Action
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THE WANDERERS

USA - 1979

VHS - PAL

Regie: Philip Kaufman

Sprache: Englisch
Bildformat: 3:1

Kaufmans großartige Verfilmung des Jugendbanden-Buchs von Richard Price (CLOCKERS, THE COLOR OF MONEY) versetzt einen zurück ins New York des Jahres 1963. Aus dem Radio erschallen die Four Seasons (Big Girls Don´t Cry), Surfmusik (wie das kreischende "Wipeout" der Surfaris) und natürlich Dion - egal, ob mit (Wonder Why) oder ohne seinen Belmonts (The Wanderer). Die British Invasion und das Folk-Revival sind zwar am Horizont schon vage auszumachen, doch unsere Helden, allesamt Mitglieder der Italo-Schmalzlockenfraktion "The Wanderers", sind viel zu sehr im Hier und Jetzt verankert, um sich ernsthaft Sorgen darüber zu machen, dass ihr aufregendes Dasein vielleicht nicht von Dauer sein könnte. Wie in WEST SIDE STORY (ohne Shakespeare, Gesangsarien und Tanzeinlagen) ist das Viertel in Reviere aufgeteilt, und wer nicht aufpaßt, kann ganz schnell von der Skinheadtruppe der "Baldies" eins drüberkriegen (einzige Haarträgerin und eigentliche Anführerin ist Linda Manz aus Hoppers OUT OF THE BLUE!). Der Tag besteht aus Angeberei, Abhängen und Mädchenaufreißen - und wenn die Dinge mal eskalieren, kann auch ganz schnell eine Massenschlägerei dazu kommen. Kein Problem, solange der Mafia-Papa einen in Ruhe läßt oder nicht die fiesen "Ducky Boys" auftauchen (wo der Film für fünf Minuten kurz zum Horrorstreifen wird) ... Kaufman, Autor und Regisseur einer ganzen Reihe überzeugender Literaturverfilmungen (THE RIGHT STUFF, THE UNBEARABLE LIGHTNESS OF BEING), erzählt hier im nostalgisch-bunten comic-book-Stil seiner Vorlage, und nimmt doch jede seiner Figuren ernst, von denen viele noch nicht begriffen haben, dass hinter der nächsten Straßenecke bereits der Ernst des Lebens auf sie wartet. Ein Kultfilm, dessen Kinobesuch seinerzeit gerne zur kleinen Mutprobe wurde (weil dabei nicht selten echte Prügeleien ausbrachen), vollgepackt mit astreinen Szenen (die Strip-Poker-Partie!), einer Vielzahl spitzenmäßiger Songs, sowie einer tollen Darstellerriege, auf die zwar - von Karen Allen (RAIDERS OF THE LOST ARK) einmal abgesehen - keinerlei Karriere wartete (siehe "Terror"-Trumm Erland van Lidth, "Joey"-Darsteller John Friedrich und leider Linda Manz) bzw. die ratzfatz in B-Filmen versackte (hallo, Ken Wahl!), und die hier dennoch für einen kurzen Moment ein perfektes Ensemble bildete, an das man sich auch noch Jahre später erinnert. Eine Hymne an eine Jugend, die man nie hatte: witzig, bewegend und mitreißend!