CARACAS, EINE LIEBE
Film-Nr.: 15615
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Genre: Drama
Genre: World Cinema
Genre: Gay / Queer Cinema
Genre: Romanze
Genre: Venedig - Goldener Löwe - ab 2000
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CARACAS, EINE LIEBE

DESDA ALLA (Originaltitel)

Mexiko, Venezuela - 2015

DVD - Code 2 - PAL

Regie: Lorenzo Vigas
Darsteller: Alfredo Castro, Luis Silva, Jericó Montilla, Catherina Cardozo, Jorge Luis Bosque, Greymer Acosta
Drehbuch: Lorenzo Vigas

Sprache: Deutsch, Spanisch
Untertitel: Deutsch
Laufzeit: 90 Min.
Bildformat: anamorph, Widescreen
Tonformat: Dolby Digital 5.1
Features: Kurzfilm von Lorenzo Vigas: Elefanten vergessen nie, Trailer

Äußerlich sehr kontrolliert und unnahbar wirkend, treibt es Armando, den gut situierten, allein lebenden Zahntechniker, regelmäßig auf die belebten Straßen der venezolanischen Hauptstadt, um junge Männer aufzugabeln, die für ihn gegen Geld in seiner Wohnung die Hose runterlassen sollen - mehr verlangt Armando nicht, noch mehr Nähe verträgt er anscheinend nicht. Als ihn wieder einmal einer seiner Beutezug erfolgreich nachhause führt, scheint er an den Falschen geraten: der junge Elder nutzt die erstbeste Gelegenheit zum Raubüberfall. Aber gerade das Rohe und Ungestüme des Straßenjungen vermag Armando zu faszinieren: er macht sich auf die Suche und beginnt eine Liaison mit dem Automechaniker…
Der Biennale-Gewinner von 2015 ist für ein Erstlingswerk erstaunlich stilsicher geraten - mit Larraín-Kameramann Sergio Armstrong war für makellose, manchmal fast zu kalkuliert wirkende Optik gesorgt - und kann vor allem durch das auf spannende Weise unklar bleibende Machtgefälle zwischen Armando und Elder fesseln, in dem nicht ausgemacht scheint, wer hier wen am Haken hat; in seiner auf minimale Mimik angelegten Rolle gibt gerade Alfredo Castro - auch er aus manchem Werk Pablo Larraíns bekannt - seine fast soziopathische Figur bis zum Schluß als undurchschaubar und latent gefährlich… Daß auch die tiefen gesellschaftlichen Gräben in der Gesellschaft Venezuelas in diese einigermaßen kühl daherkommende amour fou hineinspielen, die Homophobie, die gerade Elder von Mutter und Cliquenfreunden entgegenschlägt, bleibt meist eher subtil angedeutet als eigens thematisiert… - Ein schwer fassbares, im Ergebnis rätselhaft bleibendes Beziehungsdrama, das mehr sein zu wollen scheint als eine verquere Liebesgeschichte… (Stefan Nottelmann)