EINE NEUE FREUNDIN
Film-Nr.: 15297
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Genre: Drama
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EINE NEUE FREUNDIN

UNE AMIE NOUVELLE (Originaltitel)

Frankreich - 2014

DVD - Code 2 - PAL

Regie: Francois Ozon
Darsteller: Romain Duris, Anais Demoustier, Raphael Personnaz, Islid Le Besco, Aurore Clément, Jean-Claude Bolle-Reddat
Drehbuch: Francois Ozon, Ruth Rendell

Sprache: Deutsch, Französisch
Untertitel: Deutsch
Laufzeit: 104 Min.
Bildformat: 1.85:1, anamorph
Tonformat: Dolby Digital 5.1, Stereo
Features: Unveröffentlichte Szenen; Making-of; Interviews mit Romain Duris und Anais Demoustier; Kostüm- und Lichtproben; Entstehung des Artworks; Trailer

Aus Verbundenheit zu ihrer viel zu jung verstorbenen Freundin Laura fühlt sich Claire verpflichtet, sich um den Witwer und das nunmehr halbwaise Baby zu kümmern. Doch auch David, der Ehemann der Verblichenen (in bestechender Form: Romain Duris), ist anscheinend bemüht, dem Kinderglück eine Mutterfigur nicht fehlen zu lassen, und beginnt mit Claire eine eigenartige Beziehung?
Mehr zu verraten, hieße dem ausgefeilten Drehbuch seinen Pfiff nehmen. Aber es ist auch keineswegs nur das für die Protagonisten wie für den Zuschauer gleichermaßen lustvolle Spiel mit Geschlechterrollen und den ungeahnten Möglichkeiten, die sich aus ihnen ergeben, die das jüngste Werk des französischen Meisterregisseurs so amüsant wie anregend machen (man denkt unmittelbar an den stilistisch flamboyanteren Xavier Dolan): Von Anfang an ist, wie es sich für Genrefilme gehört, die Stimmung gegenüber dem, was normalerweise Realität ist, leicht versetzt und überhöht, schon im Rückblick auf Kinder- und Jugendtage, in denen Laura und Claire unzertrennliche Freundinnen geworden sind, aber erst recht, als Claire jene entscheidende Entdeckung macht, die den Fortgang des Films bestimmt und das eigentliche Geschehen eröffnet? Exquisit gefilmt, mit Erinnerungen an die suspense-Techniken Hitchcocks und die Geschmackssicherheit Truffauts, wäre UNE NOUVELLE AMIE ein schönes Pendant zu LAURENCE ANYWAYS: nicht überbordend und erschütternd wie das Hypermelodram des Kanadiers, sondern dezent und auf vergnügliche Weise irritierend; nicht realitätsblind (wie die Blicke der Passanten auf der Straße zeigen), aber doch eigentlich eher dem Märchen zugeneigt (so wie schon LES AMANTS CRIMINELS eine verschrobene Hänsel-und-Gretel-Version war) und auch durch die Kammerorchestermusik Philippe Rombis das Sentimentale aufs Feinste immer nur streifend? Köstlich! (Stefan Nottelmann)