ZEIT DER ZÄRTLICHKEIT
Film-Nr.: 14996
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Genre: Komödie
Genre: Drama
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ZEIT DER ZÄRTLICHKEIT

TERMS OF ENDEARMENT (Originaltitel)

USA - 1983

DVD - Code 2 - PAL

Regie: James L. Brooks
Darsteller: Debra Winger, Shirley MacLaine, Jack Nicholson, Danny DeVito, Jeff Daniels, John Lithgow
Drehbuch: James L. Brooks
Kamera: Andrzej Bartkowiak
Musik: Michael Gore

Sprache: Englisch, Deutsch
Untertitel: Deutsch, Englisch, Dänisch, Türkisch, Englisch für Hörgeschädigte, Niederländisch, Finnisch, Isländisch, Schwedisch, Ungarisch, Arabisch, Norwegisch, Polnisch, Tschechisch, Bulgarisch, Rumänisch
Laufzeit: 126 Min.
Bildformat: 1.78:1, anamorph, Widescreen
Tonformat: Dolby Digital 5.1, Mono
Features: Kinotrailer; Audiokommentar von James L. Brooks, Koproduzent Penney Finkelman Cox und Produktionsdesigner Polly Platt

Einer der mittlerweile schon klassisch zu nennenden 'tearjerker' der 80er über die komplizierte, aber doch stets innige Beziehung einer alleinstehenden Frau (die Oscar-prämierte Shirley MacLaine als besitzergreifende Witwe, die ihr Kind nicht loslassen kann) und ihrer Tochter Emma (sehr, sehr gut: Debra Winger), die sich durch Heirat und Gründung einer eigenen Familie emanzipieren will, schließlich aber doch zu ihrer Mutter zurückkehrt?
Vielleicht, weil der Film durchaus tränenreich ist (und gerade im letzten Drittel wohl so mancher zum Taschentuch greift), nicht selten etwas mißgünstig als melodramatisch und als ein Frauenfilm abgetan, ist die einen Zeitraum von 30 Jahren umspannende Erzählung vor allem ein Meisterstück im bis dahin so kaum gekannten Wechsel von komischen, witzigen, heiteren Momenten zu dramatischer Schwere, der niemals Langeweile aufkommen läßt und sich durch die Leinwand-Chemie der Schauspieler untereinander selten einmal forciert anfühlt. Auch die einzelnen Handlungsstränge sind nicht nur dramaturgisch zumeist sehr glaubwürdig entwickelt, sie zeigen auch als alltäglich und ohne irgendeine moralische Bewertung, ohne jede provokative Spitze, was Anfang der achtziger Jahre für Mainstream-Produktionen noch lange nicht gängiger Stoff war: außereheliche Affären (John Lithgow in einer schönen Nebenrolle), Bettszenen eines Paares, das irgendwo in den Fünfzigern steht (MacLaine und ein seine gewohnte Extrovertiertheit sehr zwanglos zurücknehmender Jack Nicholson als ihr Nachbar, der in ihrem Leben neue Akzente setzt)? - sehr gewöhnliche Mittelklasse-Menschen, deren dramatisches Potential eher in ihren psychologischen Verstrickungen als in irgendeinem äußeren Geschehen liegt.
So klug und blitzgescheit wie der im gleichen Jahre herausgekommene THE BIG CHILL, der ein ähnliches Feld besetzt, ist TERMS OF ENDEARMENT zwar nicht - dafür ergibt er sich denn doch zu gern einer schauspielerisch bestens ausgereizten Sentimentalität -, aber sehenswert bleibt er allemale! (Stefan Nottelmann)