WELCOME TO NEW YORK

WELCOME TO NEW YORK (Originaltitel)

USA - 2014

DVD - Code 2 - PAL

Abel Ferrara beginnt seine Verfilmung der Affäre Strauss-Kahn mit einem bizarren Prolog, in dem Gérard Depardieu in einem inszenierten Interview erklärt, dass er die Hauptrolle angenommen habe, da er grundsätzlich allen Politikern misstraue. Das ist dann auch die Leitthese, an der sich der WELCOME TO NEW YORK während der nächsten zwei Stunden entlanghangelt: Wer reich und mächtig ist (oder Europäer?), der ist höchstwahrscheinlich menschlicher Abschaum. Ferraras DSK-Stand-In Devereaux ist folglich auch ein notgeiles und vergnügungssüchtiges Scheusal, das sich einen Dreck für andere Menschen interessiert. Und damit es auch der letzte Zuschauer kapiert, lässt man es Depardieu auch gleich direkt in die Kamera bellen. Quod erat demonstrandum. Die Schauspieler geben sich sichtlich Mühe, aber das schon peinlich klischeehafte Drehbuch schafft es zu keinem Zeitpunkt den Figuren auch nur einen Millimeter Tiefe zu verleihen, weshalb man auch schnell das Interesse an der ganzen Sache verliert. Es lohnt sich daher gar nicht erst, auf die Kontroversen des Films einzugehen (u.a. den Antisemitismusvorwurf bezüglich der Darstellung Anne Sinclairs). Dafür bräuchte es schon etwas mehr als einen prätentiösen Exploitationfilm. (Florian Prasser)