FEDORA
Film-Nr.: 14753
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Genre: Drama
Genre: Romanze
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FEDORA

FEDORA (Originaltitel)

Deutschland, Frankreich - 1978

DVD - Code 2 - PAL

Regie: Billy Wilder
Darsteller: William Holden, Marthe Keller, Hildegard Knef, José Ferrer, Frances Sternhagen, Mario Adorf
Drehbuch: Billy Wilder, I.A.L. Diamond

Sprache: Englisch, Deutsch
Laufzeit: 109 Min.
Bildformat: 1.85:1, anamorph
Tonformat: Dolby Digital 2.0
Features: Dokumentation "SWAN SONG:THE STORY OF BILLY WILDER'S 'FEDORA'"(87 Min.), Interview mit Mario Adorf

Wilders vorletzte Regiearbeit (1981 setzte sich der 75jährige Österreicher mit BUDDY BUDDY zur Ruhe) begleitet den Filmproduzenten Barry Detweiler (William Holden) - auch schon nicht mehr ganz jung an Jahren - bei seinen beharrlichen Versuchen, auf der Insel Korfu eine schon seit langem gänzlich zurückgezogen lebende Leinwandlegende namens Fedora aufzuspüren, um sie für eine maßgeschneiderte Adaption von Tolstois ANNA KARENINA zu gewinnen. Er trifft dann auch tatsächlich auf die scheu und gehetzt wirkende Diva, die sich einerseits erstaunlich gut gehalten hat, andererseits leicht neurotische Züge an den Tag legt und angibt, von ihrer Entourage wie eine Gefangene beaufsichtigt zu werden...
Was sich in einer langen Rückblende wie ein Krimi guter alter Schule anläßt, wird mehr und mehr zu einem Verwirrspiel mit falschen Identitäten und zur liebevollen Demontage der schrulligen Eitelkeiten, in denen sich der einstige Star gefällt. Von manchen als Wiederaufguß seines Klassikers SUNSET BOULEVARD geschmäht, macht es doch Vergnügen, die raffiniert sich verkomplizierende Geschichte um die merkwürdige Bande, die Fedora und ihre Vertrauten aneinander fesselt, zu verfolgen, die gesetzten Tempos nach und nach immer weitere Wendungen enthüllt. Sicherlich läßt FEDORA die Spritzigkeit (oder auch satirische Schärfe) früherer Werke vermissen und scheint im Wissen um andere Tendenzen im zeitgenössischen Filmschaffen eine gewisse Langatmigkeit der Erzählung geradezu auszukosten; aber der Flair des Ganzen, zu dem, wie schon früher, Ausstattungsgenie Alexandre Trauner, aber auch Miklos Rozsa mit einem eher verhaltenen, hintergründigen Score entscheidend beitragen, ist eine schöne Erinnerung an den Zauber von Hollywoods Studioproduktionen (zu dem auch der Auftritt Henry Fondas gehört, der selig ist, der allseits Verehrten den Oscar überreichen zu dürfen). Schauspielerisch sticht besonders Marthe Keller heraus durch fahrige Gestik und einen schön gespielten Schuß ins Wahnsinnige... (Stefan Nottelmann)