WOYZECK
Film-Nr.: 12127
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Genre: Drama
Genre: Sozialdrama
Genre: Literaturverfilmungen
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WOYZECK

WOYZECK (Originaltitel)

Deutschland - 1978

DVD - Code 2 - PAL

Regie: Werner Herzog
Darsteller: Klaus Kinski, Eva Mattes, Wolfgang Reichmann, Willy Semmelrogge, Josef Bierbichler, Paul Burian, Volker Prechtel, Dieter Augustin, Irm Hermann, Wolfgang Bächler, Herbert Fux
Drehbuch: Werner Herzog

Sprache: Deutsch
Laufzeit: 77 Min.
Bildformat: 1.66:1
Tonformat: Mono
Features: Kurzfilm: LA SOUFRIÈRE - WARTEN AUF EINE UNAUSWEICHLICHE KATASTROPHE, Audiokommentar von Werner Herzog und Laurens Straub, Fotos, Biografien, Trailer

Werner Herzog war stets ein großer Bewunderer von Georg Büchner und seiner Sprache. Davon zeugen die vielen Verweise und Anspielungen in anderen Filmen. In dem Fragment gebliebenen Stück Woyzeck, sah Herzog ?das Beste, was in unserer Sprache geschrieben wurde?. Ursprünglich hatte er geplant, den Film mit Bruno S., dem Hauptdarsteller aus KASPAR HAUSER, zu machen, entschied sich aber nach einer nächtlichen Erleuchtung gegen S. und für Kinski. Was der größte Fehler dieses gesamten Films ist, da Woyzeck ein dumpfer Spielball seiner Umgebung ist. Filmkritiker Richard Roud diagnostiziert treffend: ?Kinski mag sich noch so viel Mühe geben wie er will: er kann uns unmöglich davon überzeugen, dass er nicht schlauer, mächtiger und beherrschender ist als alle anderen Figuren des Films.? Andererseits war die Absage an Bruno S. aber auch der einzige Grund für das Entstehen von Herzogs STROSZEK, einem der herausragendsten Filme in Herzogs großem Oeuvre. Stilistisch ist WOYZECK mit seinen langen, ungeschnittenen Einstellungen sehr nah am Theaterfilm, verweigert sich einem dezidiert-eigenen interpretatorischen Zugang und will Büchners Stück ganz für sich sprechen lassen. Was man nicht mit Hausbackenheit verwechseln darf. Die so geschaffene Distanz zu den Figuren ist der entscheidende interpretatorische Zugang für Herzog und macht diesen WOYZECK, trotz offensichtlicher Schwächen, insgesamt dennoch zu einem interessanten Abgesang auf die Zeit des Neuen Deutschen Films.