THE LIFE AND DEATH OF COLONEL BLIMP
Film-Nr.: 12069
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Genre: Drama
Genre: Romanze
Genre: Krieg
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THE LIFE AND DEATH OF COLONEL BLIMP

THE LIFE AND DEATH OF COLONEL BLIMP (Originaltitel)

DAS LEBEN UND STERBEN DES COLONEL BLIMP, COLONEL BLIMP (Alternativtitel)

Grossbritannien - 1943

DVD - Code 2 - PAL

Regie: Michael Powell, Emeric Pressburger
Darsteller: James McKechnie, Neville Mapp, Vincent Holman, Roger Livesey, David Hutcheson, Spencer Trevor, Roland Culver, James Knight, Deborah Kerr
Drehbuch: Michael Powell, Emeric Pressburger

Sprache: Englisch
Untertitel: Englisch für Hörgeschädigte
Laufzeit: 157 Min.
Bildformat: 4:3 Vollbild
Tonformat: Mono
Features: Bildergalerie, Biografien

Zusammen mit THE RED SHOES, A MATTER OF LIFE AND DEATH und BLACK NARCISSUS der Schaffenshöhepunkt der ?Archers? Powell und Pressburger, die das sonst eher realitätslastige Kino des Kriegs-Englands um opulente, farbenprächtige und bildgewaltige Werke bereicherten, die auch heute noch ihresgleichen suchen und zu deren Fans Kollegen wie Martin Scorsese, Danny Boyle und Wes Anderson gehören. In BLIMP erzählen P&P von einer ungewöhnlichen Freundschaft zwischen einem britischen und einem deutschen Offizier, die vier Dekaden und zwei Weltkriege überdauert, was der eigentlichen Absicht - der Stärkung der britischen Widerstandsmoral gegen Nazi-Deutschland - beinahe einen Bärendienst erwies, weil sie dem Publikum dabei einen Deutschen präsentierte, der so gar nicht dem kriegslüsternen Hunnen entsprach. Churchill bekämpfte das Projekt denn auch mit ähnlicher Vehemenz wie den Kriegsgegner, so dass der Film nur unter großen Mühen überhaupt zustande kam, prompt massiv gekürzt und dabei seiner komplexen Struktur beraubt wurde. Erst 1983 wurde der Film zu seiner ursprünglichen Form restauriert, euphorisch gefeiert und von einigen Kritikern sogar als bester britischer Film aller Zeiten bejubelt. Verankert in einer Manöverübung des Jahres 1942 springt die Erzählung auf überaus elegante Weise ins Jahr 1902 zurück, wo die Wege ihrer Hauptfiguren sich zum ersten Male kreuzen, als sie im Zuge eines Duells unfreiwillig aufeinandertreffen, durch dieses aber schließlich zu Freunden werden, deren Beziehung durch die Kriege ihrer Vaterländer allerdings ständig neuen Belastungsproben ausgesetzt wird. Neben einem mitreißenden Drama ist dieser Film auch ein wahres Füllhorn atemberaubender erzählerischer Ideen: so wird ein Schwimmbad zum Jungbrunnen, ein Zimmer voller Jagdtrophäen rafft anderthalb Dekaden, und das erwähnte Duell wird schier endlos hinausgezögert - und als es endlich soweit ist, zieht die Kamera sich diskret zurück! Und kaum hat man sich an derlei wilde Erzählweisen gewöhnt, nimmt sich der Film plötzlich fünf Minuten Zeit für den bewegenden Monolog Anton Walbrooks (fünf Jahre später Ballettdirektor Lermontov in THE RED SHOES), der in klaren, wohlgesetzten Worten eine deutsche Tragödie umreißt. Einer der stärksten Momente dieses an ebensolchen alles andere als armen Meisterwerks. In der Titelrolle (als Clive Candy) glänzt Roger Livesay, und an seiner Seite gibt Deborah Kerr ganz wunderbar gleich drei Versionen seiner Herzensdame.