Sprache: Englisch, Deutsch Untertitel: Deutsch, Englisch Laufzeit: 152 Min. Bildformat: 1.85:1, anamorph Tonformat: Dolby Digital 5.1, Dolby Digital 7.1 Features: Kinotrailer
Eine ehrgeizige Variation vom Original.
"Ich wollte kein einfaches Remake machen, sondern das Gefühl verfilmen, das ich erlebt habe, als ich das Original sah." Luca Guadagninos radikales Umdenken von Argentos Meisterwerk ist Arthouse-meets-Grand Guignol. Seine unkonventionelle Art, an den Klassiker heranzugehen, wird sicherlich die Geduld, Erwartung und Sehgewohnheiten einiger Zuschauer auf die Probe stellen. Aus dem alten "Suspiria" wird eine keuchende Tanz-Performance aus Knochenbrüchen, eine Horror-Kunst-Installation, die sich immer wieder hinterlistig in die verdrehten Hirnwindungen des Betrachters schleicht. Um dann in ein phantasmagorisches Finale zu kulminieren, das alle vorherigen Elemente mit Blut und Eingeweiden verschweißt. Der dünne Faden um einen Hexenkreis in einer Berliner Tanzakademie in den 70ern kokettiert dabei mit geschichtlichen Kontexten, Aussparungen, Andeutungen und Symbolen, die sich irgendwo (wenn ich das richtig verstanden habe) um politische Umbrüche, Gewalt von faschistischen Systemen und weiblicher Ermächtigung drehen. Aber der neue "Suspiria" ist eh kein Film zum Entwirren, sondern zum Spüren, zum In-Sich-Hinein-Legen und Wahnsinnig-Werden. Der Plot ist, wie auch die emotionale Entwicklung der Figuren, ein fernes Rätsel. Hier ist rauschhafte Ekstase, eine extravagant-intellektuelle Übung, ehrgeiziges Kino angesagt, das in seinem Willen zum Stil ebenso anmaßend wie mühselig ist. Es bleibt aber immer ein unangenehmer, kalter, schwer zu umarmender Sog, der in magischen Momenten des Körperhorrors schwelgt.
Allein 7,5 Punkte für die dreifache Tilda Swinton. (Oliver Pompejus)
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