Sprache: Russisch Untertitel: Englisch Laufzeit: 127 Min. Bildformat: 2.40:1 Tonformat: Dolby Digital 5.1 Features: Making Of
Es beginnt ein wenig wie bei Haneke: eine kalte Familie, erhitzte Blicke nur für Bildschirme, im Hintergrund versenden sich Tagesnachrichten als politisches Grundrauschen einer abgekapselten Privatheit.
Zhenya und Boris werden sich scheiden lassen – doch keiner von beiden mag den zwölfjährigen Alyosha zu sich nehmen, steht er ihnen doch bei ihrer leerlaufenden Selbstverwirklichung im Wege. Die Mutter wollte ihn sowieso nie zur Welt bringen, dem Vater stünde er bei der Karriere in einem so anonymen wie zudringlichen Unternehmen im Wege. Also einfach weg mit ihm? Erst Internat und dann Armee?
Alyosha wird Zeuge der aggressiven Ratlosigkeit seiner Eltern. Er beschließt, aus dem grauen Enge seines Zuhause in die graue Ungewissheit der Vorstadttristesse zu fliehen.
Nach dem ersten Teil von „Loveless“, der die menschliche Zerrüttung des Ehepaares zeigt, zeigt der zweite fast als Thriller, wie die beiden unversöhnlich auf die Suche nach dem verschwundenen Sohn gehen.
Dass Regisseur Andrey Zvyagintsev, der mit „Loveless“ nach „Leviathan“ das zweite Mal für den Oscar als bester fremdsprachiger Film nominiert war, die Geschichte streckenweise deutlich als Gesellschaftsparabel inszeniert nimmt dem Familiendrama nichts an Eindringlichkeit. Das Fehlen von Geborgenheit ist omnipräsent. (Alexander Scholz)
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