ALLES GELD DER WELT
Film-Nr.: 16161
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Genre: Drama
Genre: Thriller
Genre: Crime
Genre: Crime
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ALLES GELD DER WELT

ALL THE MONEY IN THE WORLD (Originaltitel)

USA, Grossbritannien - 2018

DVD - Code 2 - PAL

Regie: Ridley Scott
Darsteller: Michelle Williams, Christopher Plummer, Mark Wahlberg, Timothy Hutton, Charlie Plummer, Romain Duris
Drehbuch: David Scarpa, John Pearson

Sprache: Englisch, Deutsch
Untertitel: Deutsch, Englisch
Laufzeit: 128 Min.
Bildformat: anamorph, 2.40:1
Tonformat: Dolby Digital 5.1
Features: Featurettes; B-Roll; Red Carpet; Making-of; Deleted Scenes; Bildergalerie; Trailer

Das hatten sich Ridley Scott und Co. vermutlich nicht so gedacht: Aus der potentiellen Oscarware ALLES GELD DER WELT wurde eine Art Skandalfilm, nachdem man Kevin Spacey aufgrund von Missbrauchsvorwürfen aus dem Film schnitt und kurzerhand durch Christopher Plummer ersetzte, der altersmäßig aber besser in die Rolle von J. Paul Getty passt, des reichsten Menschen seiner Zeit. Einer seiner 14 Enkel wurde 1973 in Rom entführt, doch der eiskalte Pragmatiker verweigerte die Lösegeldzahlung, da ihn das nur erpressbar mache.

Die zwar auf wahren Tatsachen basierende, aber um diverse künstliche Spannungshöhepunkte bereicherte Handlung gliedert sich in drei unterschiedlich interessante Plots auf. Das ist zum einen der um den schroffen Multimillionär, der selbst im Hotel die Unterwäsche persönlich wäscht um etwas Geld zu sparen und dessen emotionsarme Pragmatik die schlimmste Fratze des Kapitalismus ist, die sowohl den Zuschauer als auch seine Schwiegertochter Gail (Michelle Williams) frösteln lässt. Um sie und den patenten Unterhändler Fletcher Chase (Mark Wahlberg) dreht sich der zweite, deutlich uninteressantere Handlungsstrang um die Lösegeldverhandlungen. Am stärksten ist aber die dritte Storyline, nämlich jene um die seltsame Quasi-Freundschaft, die sich zwischen dem gekidnappten Enkel (Charlie Plummer) und einem seiner Entführer (Romain Duris) entwickelt. All das verpackt Ridley Scott in eine körnige Optik, die sich passend zu Handlungszeit und -ort am italienischen Genrefilm der 1970er orientiert. Kein weltbewegender Film, aber ein immerhin gut gespieltes und versiert inszeniertes Thrillerdrama mit einnehmendem Lokalkolorit. (Nils Bothmann)