SCHMETTERLING UND TAUCHERGLOCKE
Film-Nr.: 11454
auf Facebook teilen
Genre: Drama
Genre: Biopic (Portraits)
Genre: Max von Sydow
zurück

SCHMETTERLING UND TAUCHERGLOCKE

THE DIVING BELL AND THE BUTTERFLY (Originaltitel)

LE SCAPHANDRE ET LE PAPILLON (Alternativtitel)

Frankreich, USA - 2007

DVD - Code 2 - PAL

Regie: Julian Schnabel
Darsteller: Mathieu Amalric, Emmanuelle Seigner, Marie-Josée Croze, Anne Consigny
Drehbuch: Ronald Harwood

Sprache: Deutsch, Französisch
Untertitel: Deutsch
Laufzeit: 153 Min.
Bildformat: 1.85:1, anamorph
Tonformat: Dolby Digital 5.1
Features: Audiokommentar von Regisseur Julian Schnabel, Interview mit Schnabel, zwei Featurettes, Trailer

Erinnerungen an Vergangenes und die eigene Phantasie sind das Einzige was bleibt, wenn die Kommunikation mit der Umwelt vom eigenen Körper unterbunden wird. Jean-Do (Mathieu Amalric) ist nach einem Schlaganfall von Kopf bis Fuß gelähmt. Er kann nur noch über sein linkes Auge verfügen. Der Rehabilitationsprozess ist mühsam und schmerzlich, doch Jean-Do lernt mit dem Auge zu kommunizieren und diktiert ein Buch. Auf diesem gleichnamigen Roman basiert Julian Schnabels (BEFORE NIGHT FALLS, BASQUIAT) Film. Er ist sowohl eine Reise in die Erinnerungen und Phantasiewelt des Autors und Elle-Redakteurs Jean-Dominique Bauby als auch eine Bestandsaufnahme seiner letzten Monate - die Zeit im Hospital, die Arbeit mit seiner Sprachtherapeutin, die Besuche der Familie und der Freunde, die emotional mit dieser Situation überfordert sind. In reichlich schwelgerischen Bildern, die wie eine Mischung aus Nouvelle Vague Klassikern und einem REM-Video wirken, wird die innere Phantasiewelt Jean-Dos und seine Wahrnehmung des Hospitals umgesetzt. Schnabel inszeniert die Geschichte nicht als deprimierendes Trauerspiel, sondern als lebensbejahenden und zuweilen sogar amüsanten Reigen. Es ist die innere Reise eines Verlorenen zurück in die Menschlichkeit, die Bewusstwerdung der Werte, die im Leben zählen sollten ? nicht Reichtum und Ruhm sondern Menschlichkeit und Liebe. Durch die häufig angewandte subjektive Kamera wird dem Zuschauer das Gefühl der Gefangenheit, der Reglosigkeit vermittelt - unfähig, den Blick auch nur in eine andere Zimmerecke schweifen zu lassen. Dadurch bekommt THE DIVING BELL eine unglaubliche suggestive Kraft; der Körper des reglosen Zuschauers wird zum reglosen Körper Jean-Dos. Es ist dieses Verschwimmen der Zuschauer/Charakter-Ebene, die berührt und zum Reflektieren anregt. Mit THE DIVING BELL ist Julian Schnabel ein außergewöhnlicher und zutiefst menschlicher Film gelungen, der ihn als einen der spannendsten und wichtigsten Filmemacher etabliert.