EWIGE JUGEND
Film-Nr.: 15327
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Genre: Komödie
Genre: Drama
Genre: World Cinema
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EWIGE JUGEND

YOUTH (Originaltitel)

Italien - 2015

DVD - Code 2 - PAL

Regie: Paolo Sorrentino
Darsteller: Michael Caine, Harvey Keitel, Rachel Weisz, Paul Dano, Jane Fonda, Alex Macqueen, Ian Keir Attard, Paul Dano
Drehbuch: Paolo Sorrentino

Sprache: Englisch, Deutsch
Untertitel: Deutsch
Laufzeit: 119 Min.
Bildformat: 2.40:1
Tonformat: Dolby Digital 5.1
Features: Making Of, Paolo Sorrentino

Zwei langjährige Freunde, der eine Komponist und Dirigent im Ruhestand, der andere ein immer noch rastlos an seinem Meisterwerk herumdokternder Filmregisseur, haben sich in einem luxuriösen Sanatorium bei Davos eingemietet, um sich in der Abgeschiedenheit idyllischer Berglandschaft und inmitten anderer ebenfalls gut betuchter, manchmal gar illustrer Gäste beim gut gelaunten Dahinaltern Gesellschaft zu leisten?
Viel mehr geschieht eigentlich nicht in Paolo Sorrentinos jüngstem Film, der in seiner Opulenz und in seiner auf einzelne, betörend schön in Szene gesetzte Vignetten hinarbeitenden Dramaturgie, die dennoch einen mäandernd dahingleitenden Erzählfluß erzeugt, sehr stark an den großartigen Vorgänger LA GRANDE BELLEZZA erinnert. Man mag es eigenartig und auch ein wenig morbid finden, daß der Regisseur, selber gerade einmal Mitte vierzig, sein Augenmerk auffällig häufig auf Männer richtet, die, bei aller Rüstigkeit, die längste Zeit ihres Lebens deutlich hinter sich haben; und auch die Altersweisheiten, die der Italiener gerade in YOUTH seinen beiden auf unterschiedliche Weise ihren Lebensabend annehmenden Protagonisten ins Drehbuch geschrieben hat, schrammen, wie der ganze Film, nicht selten an geschmäcklerischem Edelkitsch und altklugen Poesiealbumssprüchen vorbei, werden aber immer wieder von dem einfach nur grandiosen Schauspiel von Michael Caine, Harvey Keitel und Caines Filmtochter Rachel Weisz geerdet, die den sinnig ausgedachten Dialogen mal heitere, mal ernste und berührende Züge zu verleihen verstehen - zumal Sorrentino es nicht verlernt hat, längst zum Schema verkommene Szenen durch genußvoll elegantes Zelebrieren doch wieder zum Schmunzler umzugestalten (die Szene etwa, in der die beiden alten Herren die ebenfalls einquartierte Miss Universum dabei bestaunen, wie dies Wunderwerk plastischer Chirurgie und zur Schau getragener Grazie nackt zu ihnen in den Pool steigt)? Ein ungeheuer schön anzuschauender Schwebezustand; als habe Sorrentino die Idee gehabt, den ZAUBERBERG mit Fellinis 8½ zu kreuzen, mit einem tollen Kurzauftritt Jane Fondas als Filmdiva, die dem Regisseur, der erneut mit ihr zusammenzuarbeiten hoffte, gehörig den Kopf wäscht. (Stefan Nottelmann)