SHOCK CORRIDOR

SHOCK CORRIDOR (Originaltitel)

SCHOCK-KORRIDOR (Alternativtitel)

USA - 1963

VHS - PAL

Fullers kraftvollster Film kreist um einen Reporter, der sich in eine geschlossene Anstalt einweisen lässt, um einen dort begangenen Mord aufzuklären und mit dieser Story den Pulitzerpreis zu gewinnen. Dass die Dinge dabei nicht ganz so laufen wie gedacht, ist absehbar, aber nichtsdestoweniger mitreißend. Fuller, einst selbst Journalist, zeigt schonungslos den übersteigerten Ehrgeiz seines Helden, nutzt den Schauplatz der Story aber gleichzeitig auch als Metapher für eine umfassendere Gesellschaftskritik, bei der Rassismus, Militarismus und Bigotterie ordentlich ihr Fett wegkriegen. Er zeigt Amerika als Irrenhaus, gefährlich, selbstsüchtig und irrational, in dem auch sein Held zunehmend den Verstand verliert - was filmisch durch den Einsatz vereinzelter Farbsequenzen (im ansonsten in schwarzweiß gedrehten Drama) eindrucksvoll vermittelt wird. Weiterer Pluspunkt des Films ist sein Panoptikum unvergesslicher Nebenfiguren, allen voran der voluminöse Möchtegern-Caruso Bajazzo, sowie der örtliche Vorsitzende des Ku-Klux-Klan.